Tanker sind mächtige Transportschiffe, die etwa Rohöl, Flüssiggas, und Chemikalien über das Meer transportieren. Vor allem Öl-Tanker spielen eine entscheidende Rolle, sie transportieren über die Hälfte des Öls und sorgen für Nachschub des Rohstoffs.
Von 100 Metern auf über 400 in wenigen Jahren
Öltanker gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Der erste war ein umgebautes Segelschiff des deutschen Unternehmers Wilhelm Anton Riedemann, der ein Pionier in der Tankschifffahrt und Mitbegründer der heutigen Esso war.
Die Glückauf war 1886 der erste maschinengetriebene Öltanker des Spediteurs Riedemann und 97 Meter lang. 1996 war der japanische Öltanker Idemitsu Maru das größte Öltankschiff — 300 Meter lang, mit einer Tragfähigkeit von 200.000 Tonnen. Der weltweit größte Tanker war ein Koloss mit unglaublichen 458,45 Metern. Er entstand aus der Seawise Giant, das 1988 durch irakische Mirage-Kampfflugzeuge schwer beschädigt wurde. Ein norwegischer Eigner kaufte es, rüstete es um und nannte es Jahre Viking. Der Tanker wurde 2010 in Indien verschrottet.
Der imposanteste Tanker mit 79 Metern in der Breite war die Sea World. Sie ging aus dem Turbinentankschiff Nanny, das 1978 gebaut wurde.
Tanker heute
Heutzutage sind die Meeres-Titane etwas kleiner und dafür beweglicher. Die Mehrzahl ist nur für den Transport einer bestimmten Flüssigkeit vorgesehen. Reeder, die flexibler sein möchten, bauen verschiedene Tanks ein, sodass sie unterschiedliche Produkte transportieren können.
Die Sicherheitsstandards sind immens hoch, auch die Anforderungen an die Behälter. Rohöl wird etwa bei 50 Grad plus und verflüssigtes Erdgas bei etwa minus 160 Grad Celsius befördert.
Jährlich befassen sich viele Menschen wie Konstrukteure, Prüfpersonal, Werftarbeiter mit dem Bau von Tankern. So ein Gigant kostet leicht mal 40 Millionen Euro und mehr. Ein Tanker muss Jahrzehnte über die Meere schippern, damit sich die Ausgaben für den Schiffseigentümer lohnen.